FAQ :: Garnelen richtig eingewöhnen

Hier läuft es etwas anders, als man es vielleicht von Fischen her gewohnt ist...

Die Eingewöhnungszeit ist bei Garnelen besonders wichtig und für so manchen, der begeistert seine kleinen neuen Lieblinge endlich zu Hause hatte und sie voller Ungeduld zu schnell ins neue Becken gesetzt hat, kam am nächsten Morgen die große Enttäuschung... Mehrere Garnelen sind verstorben und die Verbliebenden sehen auch nicht sehr munter aus! Was ist passiert?

Zwerggarnelen haben einen recht empfindsamen Organismus, bei dem vieles über die Wasserwerte und Wasserchemie abläuft. Wie und vor allem welche Faktoren dabei genau eine Rolle spielen, ist aber nicht bekannt. Beobachtet werden kann aber z.B., dass die regelmässig anstehende Häutung der Tiere häufig unmittelbar nach einem Wasserwechsel vollzogen wird. Die Vermutung liegt daher nahe, dass vielleicht die Temperaturunterschiede, die andere Wasserzusammensetzung, oder einfach nur die "Vortäuschung" eines Regenschauers in der Natur, der Auslöser dafür ist. Ob es sich dabei um eine "freie Entscheidung" der Garnele handelt, oder ob sie praktisch von ihrer Biologie dazu gezwungen wird, ist aber nicht genau erforscht. Letzteres scheint uns aber eher wahrscheinlich...

Setzt man Garnelen zu schnell und ohne ausreichende Eigewöhnungszeit in ihr neues zu Hause, kann es auf Grund der starkt unterschiedlichen Wasserwerte zu einer sog. "Schockhäutung" kommen. D.h., der Organismus der Garnele leitet einen Häutungsprozess ein, obwohl das Tier eigentlich noch nicht bereit dafür, bzw. der neue Panzer noch nicht vollständig entwickelt ist. Dies bedeutet meist unweigerlich das Ende, da sich der alte Panzer nicht richtig löst und ggf. teilweise "kleben" bleibt. Bei dem eventuell verbleibenden Restbestand der Garnelen kann oftmals der Organismus der Art geschädigt sein, dass auch sie im Laufe der nächsten Zeit eingehen. Ein Umstand, den es natürlich zu verhindern gilt...

Wie sollte es also sein, um die Tiere möglichst stressfrei und unproblematisch einzugewöhnen?

Wir würden empfehlen, als Erstes die Tiere mit dem Transportwasser in ein ausreichend großes Gefäss zu geben.
Dann, über gut 2 Stunden verteilt (so ca. alle viertel Stunde), wiederholt einen Schluck Wasser aus dem Aquarium dazugeben.
Nach 2 Stunden sollte ungefähr die doppelte bis dreifache Menge an Wasser in dem Gefäss sein. So haben die Garnelen ausreichend Zeit, sich langsam an die neuen Wasserwerte zu gewöhnen und können dann problemlos in das Becken überführt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sie mit dem Fangnetz rausfängt, oder sie zusammen mit dem Wasser in das Aquarium gibt.

SchlauchSchlauchklemmeSehr gut geht das Ganze auch mit einem dünnen Schlauch...
Schlauch im Becken fixieren, Wasser ansaugen und in den Eimer leiten. Mittels einer kleinen Schlauchklemme (s. rechts) kann man gut den Wasserzufluss regulieren, sodass ein stetiger kleiner Zufluss stattfindet. Auch hier gilt: Nach ca. 2 Stunden sollte die doppelte bis dreifache Menge Wasser im Eimer sein, bevor die Tiere ins das neue Aquarium überführt werden können.

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