Krusten-Rotalge

Hildenbrandia rivularis

Die Krustenrotalge ist ein eher selten im Aquarium auftauchender Vertreter der Rotalgen - die Gattung Hildenbrandia umfasst 26 Arten, von denen einige im Meer vorkommen.

Vorkommen in der Natur

Hildenbrandia rivularis ist in schattigen Gewässern Europas beheimatet. Besonders in den von Unterholz und Bäumen geschützten schattigen Uferzonen von sehr sauberen stehenden oder langsam-fließenden Gewässern – wie etwa Quellbächen - gedeiht die Krusten-Rotalge prächtig und taucht die Ufersteine in ein kräftiges Rot. Sie steht in vielen Ländern (wie etwa in Deutschland und Österreich) auf der jeweiligen „Roten Liste“ der gefährdeten Arten, da ihr Lebensraum zunehmend zerstört wird: Schattenspendende Bäume an Uferzonen werden gefällt, saubere Gewässer zunehmend verschmutzt.

Viele beschriebene Fundorte existieren heute nicht mehr. Viele (Hang-)Quellen wurden verrohrt, und in der Hügellandschaft findet die Alge durch Veränderungen der Wasserläufe und intensive Fischzucht keinen Lebensraum mehr.

Vermehrung

Die geschlechtliche Vermehrung über Sporen, wie es bei vielen anderen Arten der Fall ist, wurde bei Hildenbrandia nicht beobachtet. Sie vermehrt sich über Bruchstücke oder seitliche Ausläufer, aber auch über sogenannte Brutkörper. Brutkörper sind mehrzellige Organe der Pflanzen und dienen der vegetativen (ungeschlechtlichen) Vermehrung: Sie lösen sich von den Rändern der Hildenbrandia und treiben von der „Mutterpflanze“ um neue Kolonien zu bilden.

Krusten-Rotalge im Aquarium

Wie erwähnt, taucht die Krustenrotalge nur bei wenigen Aquarianern auf. Meist wird die Alge mit Einrichtungsgegenständen aus der Natur ins Aquarium eingebracht.

Im Aquarium ist sie wenig störend, wenn sie nicht gerade an der Scheibe zu wachsen beschließt – eher im Gegenteil, sie wächst langsam und flach kriechend auf Steinen, Wurzeln oder anderen Oberflächen und ist durch ihre auffällige Farbe ein echter Hingucker. Des Weiteren zeugt sie von guter Wasserqualität.

Diese Rotalge bevorzugt eher härteres Wasser mit einem alkalischem pH-Wert. In hellem Licht bzw. Sonnenlicht gedeiht sie nicht. Die Krustenalge auf dem dunklen Stein im ersten kleinen Foto oben wächst seit ca. fünf Jahren auf diesem Stein und wurde erst mit der Zeit wirklich flächendeckend groß.

 

Autor(en)

Ricardo Castellanos

Fotos: Ulli Bauer, Werner Krammer