Wie bekomme ich das Wasser aus dem Aquarium?

Warum man einen regelmäßigen Wasserwechsel durchführen sollte, haben wir in dem entsprechenden Artikel "Der Wasserwechsel" erklärt.

Wie man das Wasser am besten aus dem Aquarium bekommt - damit wollen wir uns hier beschäftigen.

Der Wasserwechsel ist eine mehr oder weniger individuelle Angelegenheit. Die genaue Durchführung hängt von den Vorlieben des jeweiligen Aquarianers ebenso ab wie von der Lage der Aquarien, der für den Wasserwechsel vorhandenen Vorrichtungen und so weiter.

Beliebte und gängige Methoden zur Wasserentnahme aus dem Aquarium sind:

1 Abschöpfen

Wasser vorsichtig mit einem Becher abschöpfen und in einen Eimer gießen - Achtung, Garnelen und auch Fische sind neugierig, also vor dem Wegkippen gut schauen und eventuell mitgereiste Tiere wieder ins Aquarium zurücksetzen! Ein durchsichtiger Eimer erleichtert diese Aufgabe.

Diese Methode ist bei einzelnen, kleineren Becken ausreichend. Bei großen Becken oder einer höheren Anzahl von Aquarien, in denen Wasserwechsel gemacht werden muss, ist sie sehr zeitaufwändig. Meist geht es auch nicht ohne größere Wasserpfützen ab, ein altes Handtuch sollte also mit von der Partie sein, damit das Wasser gleich aufgenommen werden kann.

2 Absaugen mit einem Schlauch

Dabei wird das Wasser mit Hilfe eines Schlauches in einen Eimer gelassen, der unterhalb des Wasserspiegels, aber außerhalb des Aquariums steht. Der Schlauch wird einfach über den Rand ins Aquarium gehängt. Steht das Aquarium günstig, kann man das Wasser mit Hilfe des Schlauches auch direkt in einen Abfluss (Badewanne, Waschbecken, WC) ablassen.

Auch beim Absaugen sollte man sicherstellen, dass keine Garnelenbabys oder Fischlarven abgesaugt und versehentlich mit dem Altwasser entsorgt werden. Entweder arbeitet man mit einem hell gefärbten oder durchsichtigen Eimer, in dem man die Tiere gut sehen kann, oder man sichert gleich den Schlauch im Aquarium so, dass keine kleinen Tierchen durchflutschen können.

2.1 Wasser ansaugen

Das Wasser wird am Schlauchende mit dem Mund angesaugt, bis es im Schlauch über den Aquarienrand hinweg so weit geleitet wurde, bis es unterhalb des Wasserspiegels ist. Dann läuft das Wasser dank der Schwerkraft von selbst in den Eimer ab, es folgt dem Prinzip der kommunizierenden Röhren.

Wer keinen Schluck Aquarienwasser riskieren möchte, kann alternativ entweder den Schlauch kurz an den Wasserhahn anschließen (z.B. mit einem aufschraubbaren Aufsatz für Gartenschlauchanschlüsse von Gardena) und so lange kaltes Leitungswasser in den Schlauch laufen lassen, bis keine Luft mehr ins Aquarium entweicht. Dann wird der Schlauch vom Wasserhahn getrennt und in den Eimer, die Badewanne o. ä. gehängt und das Wasser läuft wieder durch die Schwerkraft gezogen.

Wenn das nicht geht, kann man alternativ auch den kompletten Schlauch im Aquarium versenken, etwas bewegen, sodass die Luft entweicht, und dann das Schlauchende mit dem Daumen dicht verschließen. Dieses zugehaltene Schlauchende wird dann wieder in den Eimer etc. gehängt, geöffnet - und das Wasser läuft. Statt dem Daumen kann man natürlich auch einen entsprechenden Hahn am Schlauch anbringen. Hahn öffnen, Schlauch untertauchen, Hahn unter Wasser schließen, Schlauchende in den Eimer hängen, Hahn öffnen - Wasser marsch.

Mittlerweile gibt es auch Mulmglocken mit einer Handpumpe, mit deren Hilfe man das Wasser ansaugen kann. Eine gute Lösung, kann man so doch auch gleich noch Mulm und Futterreste absaugen - etwas, was man im Zuge eines Wasserwechsels ja ohnehin ab und an machen sollte.

2.2 Einsaugöffnung des Schlauchs sichern

Verwendet man eine Mulmglocke, ist diese in der Regel mit einem Gitter gesichert.

Um zu verhindern, dass beim Wasserwechsel mit einem Schlauch ohne Mulmglocke Fische oder Garnelen angesaugt werden, kann man entweder einen Nylonstrumpf über das Schlauchende ziehen oder einen Schlitz in ein Stück Filterschwamm schneiden und dieses dann auf den Schlauch aufschieben. Auf dicke Schläuche passt auch eine Schwammpatrone, die eigentlich für einen Lufthebefilter vorgesehen ist.

3 Wasserwechsel mit Hilfe einer Pumpe

Steht das Aquarium in Bodennähe, ist es schwierig mit dem Ablassen des Wassers - man bekommt einfach kein ausreichendes Gefälle hin, das Wasser wird nicht "von selbst" aus dem Aquarium gesaugt. In diesem Fall kann man entweder aufs Abschöpfen (link) zurückgreifen oder aber eine kleine Tauchpumpe an einen Schlauch anschließen und mit ihrer Hilfe das Wasser aus dem Aquarium befördern.

Auch an den Filter lässt sich so ein Schlauch natürlich anschließen, dann pumpt einfach der Filter das Wasser aus dem Aquarium. Achtung: nicht unbeaufsichtigt laufen lassen und auf jeden Fall den Mindestwasserstand nicht unterschreiten - sonst läuft der Filter trocken, das kann die Pumpe beschädigen und sogar zum Totalausfall des Filters führen.

4 Automatischer Wasserwechsel

In Aquarienanlagen sind häufig Systeme verbaut, mit deren Hilfe man den Wasserwechsel oder zumindest das Wasserablassen automatisch erledigen kann. Hier wird oft mit Überläufen gearbeitet, die es erlauben, das Wasser automatisch bis zu einer bestimmten Höhe abzulassen. Von den Überläufen geht ein Rohr entweder nach draußen oder zu einem Abfluss, das mit einem Hahn geschlossen ist. Wird der Hahn geöffnet, läuft das Wasser automatisch ab. Alternativ wird auch bei automatischen Systemen manchmal auf eine Pumpe zurückgegriffen.

 

Autor(en)

Ulli Bauer

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Wasserwechsel