Gestachelte Turmdeckelschnecke, Stachel-Turmdeckelschnecke

Mieniplotia scabra

Beschreibung

Oft wird die Stachel-Turmdeckelschnecke oder Gestachelte Turmdeckelschnecke mit der Genoppten Turmdeckelschnecke alias Nöppi verwechselt - was eigentlich ein wenig verwunderlich ist, ist das Gehäuse von Mieniplotia scabra doch vollkommen anders geformt als das von Tarebia granifera und zeigt auch eine andere, viel dramatischer wirkende Skulpturierung. Die friedliche Gestachelte Turmdeckelschnecke lässt sich problemlos mit Zwerggarnelen und friedlichen Fischen halten und ist auch mit vielen anderen Aquarienschnecken gut kompatibel. Sie sorgt dafür, dass sich im Bodengrund keine Faulstellen bilden können, weil sie fleißig buddelt und überwiegend unterirdisch lebt.

Früher war Mieniplotia scabra als Thiara scabra und teilweise irrtümlich auch als Thiara winteri in der Aquaristik bekannt.

Wasserwerte
Gesamthärte 3-25 °dGH
Karbonathärte 3-20 °dKH
pH-Wert 6,5 bis 8,5
Temperatur 20-30 °C
Unsere Tipps
für Anfänger geeignet ja
Aquariumgröße ab 10 Litern
Verhalten Friedliche grabende Schnecke
Schwierigkeit Haltung einfach
Schwierigkeit Zucht einfach
Futter
Allgemein Vorwiegend Detritus, Algenaufwuchs, Futterreste und abgestorbene Pflanzenreste, aber auch Futtertabletten und überbrühtes Gemüse
Nachwuchs vermehrt sich durch Jungfernzeugung.

Frisst Algen und Detritus, Futterreste und Pflanzenreste sowie Gemüse oder Futertabletten

Zahlen, Daten, Fakten
Größe ca. 2 cm
Alter bis 4 Jahre
Vergesellschaftung Mit Garnelen, anderen Schnecken, mit friedlichen Fischen und sogar mit Krebsen und Krabben, wenn genügend Bodengrund im Aquarium ist
Haltungsempfehlung ab 3 bis 5 Tieren

Die Stachel-Turmdeckelschnecke Mieniplotia scabra kommt ursprünglich aus dem Indopazifik, hat sich aber mittlerweile in vielen Teilen der Welt etabliert. Sie zählt zur Familie der Thiaridae und bleibt mit 2 cm Gehäuselänge eher klein. In der Natur findet man sie in Süßwasser und auch in Brackwasser. Die Stachel-Turmdeckelschnecke buddelt den ganzen Tag lang im Bodengrund und sucht dort nach Fressbarem. Dabei belüftet sie das Substrat und verhindert Faulstellen. Gefressen werden Biofilme, Algenbeläge, Pflanzenreste, Futterreste - gesunde Pflanzen frisst die Stachel-Turmdeckelschnecke dagegen nicht.

Aufgrund ihrer Kleinheit kannst du eine Gruppe von 5 Gestachelten Turmdeckelschnecken schon in einem Aquarium ab 10 Litern halten. Die sehr robuste Schneckenart kommt mit einer Vielzahl an Wasserparametern von weich bis sehr hart und sogar mit Brackwasser zurecht. Auch bei den Temperaturen verträgt Mieniplotia scabra 10 bis 30 °C.

Der Bodengrund für die grabende Schnecke darf fein bis mittelgrob sein - Sand oder Kies eignen sich gut. Kalziumhaltige Mineralsteine nutzt die Stachel-TDS gern für einen kräftigen Gehäuseaufbau.

Mieniplotia scabra lässt sich dank ihrer Lebensweise im Substrat, ihrem dicken Gehäuse und ihrem gut schließenden Operculum (Deckel) mit fast allen Aquarientieren vergesellschaften; sogar Zwergkrebse tun sich schwer, das Schneckenhaus der Stachel-Turmdeckelschnecke zu knacken.

Systematik
Familie Thiaridae
Gattung Mieniplotia
Trivialname Stachel-Turmdeckelschnecke, Gestachelte Turmdeckelschnecke

Wissenschaftlicher Name
Mieniplotia scabra (O. F. Müller, 1774)

Herkunft (Wildform)
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ursprünglich Indopazifik; mittlerweile praktisch weltweit in gemäßigten bis tropischen Regionen

Die Nachzucht der Gestachelten TDS ist denkbar einfach - die lebend gebärenden Weibchen bringen ihre Jungtiere dank Jungfernzeugung auch ohne Männchen zustande. Die Jungtiere entwickeln sich im Brutbeutel der Mutter und werden meist nachts an der Wasseroberfläche vom Weibchen entlassen. Alle paar Tage bringt die Mutter eine kleine Mieniplotia scabra zur Welt.

Die Vermehrung der Stachel-TDS im Aquarium ist ausgesprochen gut.

Nachzucht / Vermehrung
Voraussetzung eine weibliche Schnecke reicht schon aus
Fortpflanzung durch Jungfernzeugung, lebend gebärend
Gelege-/Wurfgröße alle paar Tage wird ein einzelnes Jungtier entlassen

 

Autor(en)

Ulli Bauer

Fotos: Jenny Schöne

Quelle

Chris Lukhaup/Reinhard Pekny: Wirbellose

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Mieniplotia scabra