Beschreibung
Melanotaenia boesemani ist ein faszinierender Schwarmfisch, der mit seinen lebhaften Farben und seiner aktiven Natur das Highlight eines jeden Aquariums sein kann.
Der Harlekin-Regenbogenfisch lebt in den klaren Gewässern der Ajamaru-Seen und dem Aytinjo-See auf der verkalkten Ebene der Vogelkop-Halbinsel in West-Papua. Die Ajamaru-Seen bestehen aus drei flachen Seen mit schlammigen Ufern und sind durch zahlreiche Kanäle verbunden, wobei die Wassertiefe und Größe der Seen stark saisonal variieren. Der Aytinjo-See, etwa 20 km südöstlich gelegen, ist ein breiter Fluss mit felsigen und sandigen Ufern und vermutlich unterirdisch mit dem Kais-Fluss verbunden. Die Art wurde 1980 von Gerald R. Allen und Norbert J. Cross beschrieben, nachdem niederländische Expeditionen 1954/1955 Exemplare gesammelt hatten. 1982 gelang es Allen und Heiko Bleher, erste lebende Fische nach Europa zu bringen. Die IUCN stuft die Art seit 1996 als „stark gefährdet“ ein.
Gesamthärte | 5-30 °dGH |
Karbonathärte | 3-20 °dKH |
pH-Wert | 6,5-7,5 |
Temperatur | 24-27 °C |
für Anfänger geeignet | ja |
Aquariumgröße | ab 200 l / 100 cm Kantenlänge |
Verhalten | friedlich gegenüber Artgenossen, mitunter jedoch räuberisch gegenüber kleineren Garnelen und Fischen |
Schwierigkeit Haltung | einfach |
Schwierigkeit Zucht | mittel |
Allgemein | Omnivor |
Nachwuchs | Sehr kleines Lebendfutter oder Staubfutter |
Jungfische können mit sehr kleinem Lebendfutter oder Staubfutter aufgezogen werden.
Zahlen, Daten, Fakten | |
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Größe | bis ca. 15 cm |
Alter | 10-12 Jahre |
Vergesellschaftung | mit friedlichen Fischen, Welse, Salmler, Bärblinge, Amanogarnele |
Haltungsempfehlung | Gruppenhaltung von mind. 8 Stk. aufwärts |
Melanotaenia boesemani lassen sich bereits in Aquarien ab einer Kantenlänge von 100 cm erfolgreich halten. Als Bodengrund eignen sich sowohl Kies als auch Sand. Eine abwechslungsreiche Bepflanzung in unterschiedlichen Höhen sorgt für ihr Wohlbefinden, da sie sich gerne in einem feinfiedrigen Pflanzengewirr zurückziehen und teilweise auch darin laichen, was ihrem natürlichen Habitat entspricht.
Einige Wurzeln ergänzen das Habitat und bieten zusätzliche Strukturen. Wichtig ist, dass ausreichend Schwimmraum vorhanden ist, da die Regenbogenfische gerne aktiv sind und sich viel bewegen. Die Wasserwerte sollten eine Gesamthärte von 8-25 °dGH, einen pH-Wert von 7-8,2 und eine Temperatur von 24-27 °C aufweisen. Schattenbereiche sind ebenfalls vorteilhaft und können durch Schwimmpflanzen geschaffen werden; Wasserlinsen werden sogar gerne von ihnen gefressen.
Orange-Blaue Regenbogenfische sind friedlich und lassen sich gut mit anderen Fischen vergesellschaften. Da sie gesellig sind, sollten sie in Gruppen von mindestens 6 Artgenossen gehalten werden, um Stress und Zurückhaltung zu vermeiden. Sie harmonieren gut mit Panzerwelsen, Harnischwelsen, Salmlern, Bärblingen und größeren Wirbellosen wie den beliebten Amanogarnelen. Mit Krebsen werden sie besser nicht vergesellschaftet.
Systematik | |
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Familie | Regenbogenfische (Melanotaeiidae) |
Gattung | Melanotaenia |
Trivialname | Harlekin-Regenbogenfisch, Prachtregenbogenfisch, Boesemans Regenbogenfisch, Korallen-Regenbogenfisch |
Wissenschaftlicher Name |
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Melanotaenia boesemani ALLEN & CROSS, 1980 |
Herkunft (Wildform) |
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Papua-Neuguinea, Ajamaru-Seen mit Zuflüssen, Aytinjo-See |
Der Harlekin-Regenbogenfisch lebt in den Ajamaru-Seen und dem Aytinjo-See auf der Vogelkop-Halbinsel in West-Papua, Indonesien.
Voraussetzung | Feines Laichsubstrat in Form von Nixkraut, Javamoos, uä. |
Fortpflanzung | Eierleger, Eier werden mit Haftfäden an Substrat geklebt |
Dauer bis zum Schlupf | ca. 3-4 Wochen (u.a. temperaturabhängig) |
Gelege-/Wurfgröße | variiert nach Weibchengröße, ca. 1000-2000 Stk. |
Die Zucht von Harlekin-Regenbogenfischen im Aquarium ist möglich. Die Fische legen ihre Eier hauptsächlich in Javamoos ab, es ist jedoch auch möglich, einen Laichmopp zu verwenden. Zur Laichzeit zeigen die Männchen ihre intensivsten Farben.
Die Regenbogenfische können durch vermehrte Gabe von Lebendfutter und regelmäßige Wasserwechsel zur Fortpflanzung angeregt werden. Während des Laichvorgangs paaren sich die Fische nebeneinander und legen ihre Eier zitternd im Laichsubstrat ab. Die relativ großen Eier haften mithilfe von Haftfäden am Substrat.
Die beste Erfolgsquote bei der Nachzucht erzielt man, wenn die Eier in einem Aufzuchtaquarium ausgebrütet werden und die Jungfische dort großgezogen werden. Die Eier schlüpfen nach etwa einer bis drei Wochen. Die frisch geschlüpften Jungfische können zunächst mit Infusorien oder Pantoffeltierchen und später mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien gefüttert werden.
Auch wenn das Wachstum der Fische langsam ist und sie erst mit etwa 18 Monaten ihre volle Größe erreichen, belohnen sie die Züchter mit ihrer beeindruckenden Farbenpracht.
Autor(en)
Lou Herfurth
Fotos: Lou Herfurth