Reinstwasserfilter mit Mischbettharz

Als Reinstwasserfilter wird eine der Osmoseanlage nachgeschaltete Kartusche bezeichnet, die mit einem Mischbettharz gefüllt ist. Ein Mischbettharz (wie z.B. Duresin RI oder MB 400) hat die Funktion eines Vollentsalzers, es vereint beide Harze (Kationen- und Anionentauscher) in einem Produkt. Das Mischbettharz kann man nicht regenerieren, es muss nach der Nutzung entsorgt werden. Je härter das Wasser ist, welches durch den Reinstwasserfilter durchfließt, umso schneller wird das Harz verbraucht.

1 Vorteile

1.1 Entfernung gelöster Stoffe

Osmoseanlagen haben üblicherweise keine 100%ige Rückhalterate, sondern arbeiten meist im Bereich zwischen 95% und 98%. Das heißt, das Permeat  („Osmosewasser“) enthält noch ca. 2-5% der gelösten Stoffe des Leitungswassers. Wird ein Leitungswasser mit 600 µs durch eine Osmoseanlage mit 95% Rückhalterate geschickt, hat das Permeat dann noch einen Leitwert von 30 µs.

Ein Reinstwasserfilter enfernt nun jegliche noch im Permeat enthaltenen Reste und bringt das Wasser auf bis zu 0 µs. Er entfernt auch von den Wasserwerken zur Reinigung oder zum Schutz der Leitungen hinzugefügte Stoffe und Chemikalien, welche die Umkehrosmoseanlage aufgrund der Kleinheit ihrer Moleküle passieren konnten -  allen voran (Poly-)Silikate, welche im Verdacht stehen, für Wirbellose schädlich zu wirken.

1.2 Entfernung von Keimen

Des weiteren wirken die enthaltenen Harze stark sauer. Sie eliminieren dadurch sämtliche Keime aus dem Leitungswasser oder aus einer (eventuell sogar verkeimten) Osmoseanlage. Auf diesen Dip Slides (zur Keimdichtemessung) ist das gut zu sehen:

2 Nachteile

2.1 Kosten

Ein Nachteil des Reinstwasserfilters besteht darin, dass das Harz nicht regenerierbar ist und somit ausgetauscht werden muss, sobald die Leistung nachlässt. Dies stellt einen doch recht hohen Kostenfaktor dar.

2.2 Nachlassende Wirkung

Ein in der Wirkung nachlassendes Harz erkennt man am steigenden Leitwert des Reinwassers, welches kontinuierlich bis zum Ursprungswert ohne Harz zurückkehrt. Stellt man fest, dass der Leitwert zu steigen beginnt (Erfahrungswerte sprechen von über 8-10 µs), sollte das Harz getauscht werden, da es sonst bei nachlassender Ansäuerung zur Ansiedelung von Bakterien kommt – mit nachlassender Wirkung kann das Harz verkeimen, wie hier zu sehen:

 

Autor(en)

Ricardo Castellanos

Fotos: Ricardo Castellanos