Was ist Silikat?

Silikat ist ein Überbegriff für eine Vielzahl von Siliziumverbindungen. Definiert sind Silikate als Salze der Ortho-Kieselsäure. In der Natur spielt Silikat eine nicht unwesentliche Rolle: Die Erdoberfläche (Erdkruste) wie auch der Erdmantel bestehen fast vollständig aus Silikaten. Wenig überraschend daher, dass auch in der Aquaristik Silikate eine Rolle spielen.

1 Silikat im Leitungswasser

Gemeinsam mit Phosphaten (wie z.B. Polyphosphaten) wird auch Silikat in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt, um Rohrwasserleitungen vor Korrosion und Kalkablagerung zu schützen. Es ist deshalb nicht ungewöhnlich, dass man im Leitungswasser erhöhte Silikat-Werte beim Messen per Tröpfchentest vorfindet.

2 Silikat in der Aquaristik

Silikate haben in der Aquaristik einen besonders schlechten Ruf erlangt. Ihnen wird nachgesagt, dass sie unweigerlich zu Kieselalgen führen sollen, was in der Einlaufphase oft auch tatsächlich zutrifft. Weiters werden sie auch für andere Algenprobleme verantwortlich gemacht, wie etwa für Fusselalgen.

In der Praxis sieht man allerdings, dass so manche Aquarien mit hohen Silikatwerten optisch vollständig algenfrei laufen, andere wiederum im „Kieselalgenchaos“ versinken. Misst man im Wasser eine erhöhte Silikatkonzentration, besteht erst einmal kein Grund zur Sorge. Erst wenn Probleme (wie etwa eine Kieselalgenplage, zu erkennen an braunen, flockigen oder schleimigen Belägen) auftauchen, sollte man erwägen, ob eventuell Silikat dafür verantwortlich sein könnte.

2.1 Welche Aquarien neigen zu Kieselalgen?

Besonders stark bepflanzte und beleuchtete Aquarien (gute Versorgung mit Nährstoffen wie Nitrat, Phosphat, Kalium, Eisen und CO2 vorausgesetzt) zeigen sich von hohen Silikatwerten meist unbeeindruckt. Eher schwach beleuchtete (Moos-)Becken allerdings neigen im Gegensatz dazu oft zu Kieselalgenbefall – allerdings auch nicht zwingend: Fressfeinde (wie etwa Garnelen und Schnecken) und ein gutes mikrobielles Gleichgewicht sind hier wohl ausschlaggebend.

Wie du gegen Kieselalgen vorgehen kannst, erfährst du in unserem Wiki-Artikel über Kieselalgen.

2.2 Grünalgen durch Silikate?

Vermehrtes Grünalgenwachstum scheint allerdings neben zu viel Silikat auch noch eine andere Ursache zu haben: Meist geht mit hohen Silikatwerten ein erhöhter Phosphatgehalt einher, welcher - wenn er in der Düngung nicht berücksichtigt wird - für ein Nährstoffungleichgewicht sorgen kann und somit das Wachstum von weiteren Algen wie etwa Fusselalgen begünstigt.

2.3 Silikat und Garnelen

Die Hinweise häufen sich, dass Silikate bei der Haltung und Zucht von Garnelen Probleme verursachen können. Sie werden von Osmoseanlagen nicht vollständig ausgefiltert und können sich daher im Aquarium ansammeln. Ein zu hoher Silikatgehalt kann dazu führen, dass die Garnelen beginnen zu sterben. Trotz genügend Wasserwechsel und ausgewogener Fütterung kommen kaum noch Jungtiere hoch, und die Vermehrung der Tiere läuft allgemein eher schleppend. Die Garnelen wachsen deutlich langsamer als normal.

3 Silikat senken / entfernen

Es gibt einige praktische Möglichkeiten, wie man recht schnell und effizient das Silikat aus dem Wasser entfernen oder zumindest den Gehalt senken kann. Wie genau, erfährst du in unserem Artikel: "Silikat reduzieren".

 

Autor(en)

Ricardo Castellanos

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Silikat SiO2 Silikate