Ausbruch von Aquarienschnecken verhindern

Viele Aquarienschnecken sind gar keine reinen Wasserschnecken, und so ist man nicht sicher davor, eines Tages eine Schnecke auf Wanderschaft außen an der Aquarienscheibe oder gar eine vertrocknete Schnecke hinter dem Aquarium zu finden.

1 Hilfe - Ausbrecher!

Manche Arten von Aquarienschnecken verlassen das Wasser, wenn die Wasserwerte sich stark verschlechtern - bei ihnen geht es ums nackte Überleben. Andere dagegen gehen von Natur aus schon gerne auf Wanderschaft. Solange die Kiemen feucht oder der Luftsack mit Luft gefüllt sind, hat die Schnecke genügend Sauerstoff und macht sich deshalb wohlgemut auf die Socken - nicht wissend, dass unsere Wohnumgebungen leider eine viel zu niedrige Luftfeuchtigkeit haben. So endet der Ausflug leider häufig tödlich für die Schnecke.

Zwar können sich Schnecken mit einem Operculum oder Deckel eine Zeitlang vor dem Austrocknen schützen, aber wenn man sie nicht rechtzeitig findet, war's das leider auch für sie.

Zu den Arten, die relativ grundlos das Aquarium verlassen, gehören viele Arten aus der Familie der Neritiden. Sie wandern Zeit ihres Lebens flussaufwärts und gehen deshalb gerne mal gegen die Strömung aus dem Aquarium heraus. Viele Nixenschnecken leben zudem auch in der Natur zeitweise oberhalb der Wasserlinie und gehen beispielsweise den Stamm von Mangroven hinauf.

Blasenschnecken der Gattungen Physa und Physella sind ebenfalls recht unternehmungslustig, während Posthornschnecken nicht so sehr zum Ausbrechen neigen.

Andere Schnecken dagegen verlassen das Aquarium aus ganz praktischen Gründen - zum Beispiel einige Apfelschnecken, die ihre Eier über der Wasseroberfläche ablegen.

2 Schnecken stoppen

Um Aquarienschnecken vom Ausbrechen abzuhalten, bietet sich als einfachste Lösung als Unterkunft ein Aquarium mit einer Abdeckung an. Wenn es Aussparungen für Schläuche und Kabel oder Kabelschächte in der Aquarienabdeckung gibt, sollten diese vorsichtshalber mit etwas Filterschwamm oder ähnlichem zugestopft werden, damit sich die Schnecken nicht doch durchquetschen.

Cubes und ähnliche Aquarien mit einer Abdeckscheibe haben oft eine Lücke zwischen Scheibe und Aquarienglas, die ebenfalls dafür gedacht ist, Schläuche und Kabel durchzulassen. Diese Lücke kann man mit einem transparenten Fliegengitter luftdurchlässig und fast unsichtbar abdecken.

Was aber macht man, wenn man ein ganz offenes Aquarium pflegt, um die Schnecken vom Ausbrechen abzuhalten?

2.1 Unsichtbare Schranke

Findige Menschen ziehen mit schlichter Vaseline einen nahezu unsichtbaren Streifen um den oberen Rand eines offenen Aquariums - leider hält dies die Schnecken aber oft nicht dauerhaft vom Verlassen des Aquariums ab. Sie schnuppern kurz an der Vaseline, überlegen sich's nochmal, nur um dann trotzdem fröhlich über die Schicht zu marschieren. Gerade unempfindliche Schnecken oder Schnecken mit einem starken Wandertrieb lassen sich durch Vaseline alleine nicht immer gut bremsen.

Deshalb gibt es spezielle wasserfeste Schneckenpasten wie die SnailSafe von GlasGarten, die zusätzlich zur Vaseline als Trägermaterial noch ungiftige Repellents enthalten, die die Schnecken aktiv am Überqueren der unsichtbaren Sperre hindern. Die Schnecken empfinden den Geruch als unangenehm und gehen nicht über die Schranke.

Die Paste wird lückenlos ein paar Zentimeter oberhalb des Wasserspiegels rundum am Aquarienglas oder - ganz elegant - entlang des oberen Randes des Aquariums aufgetragen. Man kann auch einzelne Bereiche wie Aussparungen für Kabel und Schläuche bei Aquarien mit Abdeckung gezielt umranden und muss sie dann nicht zustopfen.

Wenn du bei Pflegearbeiten an die Barriere gegen Schnecken-Wanderungen gekommen bist, solltest du sie zeitnah erneuern. Rückstände kannst du mit einem trockenen Küchentuch ganz einfach abnehmen.

 

Autor(en)

Ulli Bauer

Fotos: Garnelenhaus

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SnailSafe
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