Bienengarnelen-Grades - der Grade-Guide

Die Zeichnung der Bienengarnele nimmt, je höher der Hochzuchtgrad beziehungsweise der Weißanteil ist, verschiedene Muster an. Jedes Muster hat im Lauf der Zeit einen eigenen Namen erhalten. Dass die Hochzucht der Bienengarnele in Japan ihren Ursprung nahm, kann man bei einigen dieser Namen noch erkennen.

1 Verschiedene Möglichkeiten der Klassifizierung

Mit dem Fortschreiten der Bienengarnelen-Hochzucht auch in Europa wurde der Wunsch nach einer Klassifizierung für die verschiedenen Zeichnungsmuster bei Red Bees und Black Bees immer dringender, und so wurden sogenannte Bienengarnelen-Grades entwickelt. Diese Entwicklung geschah an unterschiedlichen Orten zu ungefähr derselben Zeit, und so sind auch heute noch unterschiedliche Systeme im Umlauf.
International haben sich neben den namentlichen Bezeichnungen die sogenannten S-Grades oder International Grades durchgesetzt, in Deutschland wurden parallel dazu vom Garnelenhaus die K-Grades entwickelt.

Allerdings sind die S- wie auch die K-Grades besonders für Einsteiger schwer überschaubar, und bis heute verwenden viele Züchter lieber die verschiedenen etablierten (Fantasie-)Namen für die Muster. Häufig werden die Namen auch einfach gemeinsam mit einer der Grade-Bezeichnungen verwendet.

Ebenfalls angestrebt wird eine möglichst durchgehende Färbung der Beine, entweder rein rot, rein weiß oder als sogenante "Spider Legs", also gestreifte Beinchen wie bei einer Spinne. Die Färbung der Beine findet in den Grades keine Bezeichnung, ist aber durchaus ein Qualitätskriterium in der Bewertung der Ausfärbung einer Garnele.

2 Übersicht über die verschiedenen Grades

 

 

2.1 Crystal Red / Crystal Black Grade C

Zeichnungsname: Crystal Red / Crystal Black
International: Grade C
K-Einteilung: K0

Diese Garnele entspricht von der Farbverteilung her weitgehend der Wildform von Caridina logemanni - transparente Stellen wechseln sich mit farbigen und weißen Flächen ab, eine scharfe Farbabgrenzung ist nicht vorhanden.

 

2.2 Crystal Red / Crystal Black Grade B

Zeichnungsname: Crystal Red / Crystal Black
International: Grade B
K-Einteilung: K2

Auch die Crystal Red / Crystal Black Grade B sieht wilden Bienengarnelen noch sehr ähnlich, die transparenten Stellen sind jedoch weniger und die farbigen und weißen Flächen sind größer und besser voneinander abgegrenzt.

 

2.3 Dreiband

Zeichnungsname: Dreiband
International: Grade B
K-Einteilung: K4

Drei klar abgegrenzte weiße Bänder sind vom Kopf angefangen auf dem Körper der Garnele sichtbar. Transparente Stellen sind noch vorhanden. Die farbigen Flächen sind idealerweise ohne weiße Einschlüsse.

 

2.4 Vierband

Zeichnungsname: Vierband
International: Grade A
K-Einteilung: K4

Vier klar abgegrenzte weiße Bänder sind vom Kopf angefangen auf der Garnele sichtbar, der Schwanzfächer ist ebenfalls weiß und wird als Band mitgezählt. Auch hier können noch transparente Stellen vorhanden sein, es gibt aber auch sehr gut durchgefärbte Vierband-Bienengarnelen.

 

2.5 Tigertooth

Zeichnungsname: Tigertooth (Tigerzahn)
International: Grade S
K-Einteilung: K6

Das vorletzte farbige Band läuft in zwei getrennten Zacken nach unten aus, idealerweise liegt zwischen den Zacken ein kleines weißes Dreieck. Die übrigen Bänder sind wie bei der Vierband-Zeichnung angeordnet.

 

2.6 V-Band

Zeichnungsname: V-Band
International: Grade S
K-Einteilung: K6

Das vorletzte farbige Band verjüngt sich nach unten zu einem V. Idealerweise ist es von weißen Flächen umgeben. Die restlichen Bänder sind wie bei der Vierband-Zeichnung angeordnet.

 

2.7 Hinomaru

Zeichnungsname: Hinomaru (der Name der japanischen Flagge, roter Punkt auf weißem Grund)
International: Grade S
K-Einteilung: K8

Das vorletzte Band reicht nicht mehr bis zum unteren Rand des Pleons, sondern bildet einen relativ runden Punkt auf dem Rücken der Garnele. Die übrigen Bänder sind weiterhin wie bei der Vierband-Zeichnung angeordnet.

 

2.8 Doppel-Hinomaru

Zeichnungsname: Doppel-Hinomaru
International: Grade SS
K-Einteilung: K10

Das vorletzte und das letzte Band sind nicht mehr durchgängig, sondern bilden zwei runde Punkte auf dem Pleon der Garnele, wobei der vordere Punkt deutlich größer und der hintere Punkt kurz vor dem Ansatz des Schwanzfächers deutlich kleiner sein kann.

 

2.9 No Entry

Zeichnungsname: No Entry (Keine Einfahrt)
International: Grade SS
K-Einteilung: K10

Das vorletzte und das letzte Band sind nicht mehr durchgängig, sondern bilden zwei runde Punkte. Der größere Punkt hat einen weißen Querstrich wie ein Einfahrtsverbotsschild.

2.10 Little Lips

Zeichnungsname: Little Lips (kleine Lippen)
International: Grade SS
K-Einteilung: K10

Das vorletzte und das letzte Band sind nicht mehr durchgängig, sondern bilden zwei runde Punkte. Der größere Punkt hat einen weißen Querstrich, der deutlich verbreitert ist, und besteht daher nur noch aus dem geschwungenen farbigen Rand, der ein bisschen wie ein Kussmund aussieht.

2.11 Half Moon

Zeichnungsname: Half Moon (Halbmond)
International: Grade SS
K-Einteilung: K10

Das vorletzte und das letzte Band sind nicht mehr durchgängig. Das letzte Band ist zu einem Punkt geformt, das vordere ist zu einem halbmondförmigen Fleck verschmolzen.

 

2.12 Mosura

Zeichnungsname: Mosura (der japanische Name des Monsters Mothra aus den Godzilla-Filmen)
International: Grade SSS
K-Einteilung: K12

Bei der Mosura-Zeichnung ist nur noch das zu einem Punkt zusammengeschmolzene hinterste Band mehr oder weniger vorhanden (es kann fehlen), das vorletzte Band fehlt ganz.

 

2.13 Flowerhead

Zeichnungsname: Flowerhead (Blumenkopf)
International: Grade SS
K-Einteilung: K14

Nur noch das zu einem Punkt zusammengeschmolzene hinterste Band ist vorhanden (manchmal fehlt es auch), das vorletzte Band fehlt ganz, die farbige Kopfbinde wird durch unregelmäßige weiße Flächen unterbrochen und sieht ein wenig so aus, als hätte sie ein Blumenmuster.

 

2.14 Mosura Crown

Zeichnungsname: Mosura Crown (Krone)
International: Grade SS
K-Einteilung: K14

Die Kopfbinde ist unterbrochen: Ein mittiger farbiger Punkt ist vorhanden, dann eine weiße Fläche, dann folgt der mehr oder weniger schmale Rest der farbigen Kopfbinde. Der Punkt kann an einer schmalen Stelle mit dem Rest des Bandes verbunden sein. Auf dem Hinterleib ist nur noch das zu einem Punkt zusammengeschmolzene hinterste Band vorhanden (kann fehlen).

 

Autor(en)

Ulli Bauer

Co-Autor(en)

Ricardo Castellanos

Fotos: Ricardo Castellanos, Chris Lukhaup, Garnelenhaus Grafik: Ricardo Castellanos