Hausmittel und Heilmittel aus der Natur

1 Vorbeugend

Im Artikel "Krankheiten vorbeugen ist besser als heilen" gehen wir ausführlich auf eine Garnelenhaltung ein, bei der es erst gar nicht zu Krankheiten kommen sollte. Vorbeugung ist natürlich das A und O! 


Naturprodukte wie Laub oder Erlenzapfen könnt ihr im Aquarium für eure Wirbellosen zur gezielten Krankheitsvorbeugung gegen Verpilzungen oder bakterielle Infektionen dauerhaft einsetzen. Auch zur Unterstützung bei der Häutung eignen sich diese Naturprodukte sehr gut. In den Biotopen in der Natur haben Garnelen, Krebse, Krabben und Schnecken so gut wie immer Zugang zu Laub, und der natürliche Gehalt des Wassers ist, was Huminstoffe und Gerbstoffe anbelangt, sehr hoch.

 

1.1 Herbstlaub

Der Klassiker in der Aquaristik: Braunes Herbstlaub enthält Huminstoffe und Tannine (Gerbstoffe), die milde antibakteriell und fungizid wirken. Von den heimischen Baumarten ist es vor allem das Eichenlaub, das besonders viele dieser Stoffe enthält. Bitte verwendet Herbstlaub nur, wenn es vollkommen trocken und komplett braun ist. Eine Übersicht über geeignete Baumarten findet ihr in unserer Laubliste.

Herbstlaub muss nicht zwingend abgekocht werden, selbst wenn es auf dem Boden lag, ist es in der Regel unbedenklich. Offensichtlich verschmutztes Laub wird natürlich nicht gesammelt! Auch vollkommen trocken wirkendes Laub kann noch Restfeuchte enthalten und unter Luftabschluss beginnen zu schimmeln. Laub wird daher immer luftig aufbewahrt - in einer Papiertüte, einer Stofftasche, einem Karton, ...

Überbrüht man sie kurz, gehen die braunen Herbstblätter gleich im Aquarium unter. Nicht überbrühtes Herbstlaub schwimmt noch für einige Zeit, geht dann aber von selbst unter, wenn es sich mit Aquarienwasser vollgesogen hat. Das Laub könnt ihr am Stück einbringen oder in der Hand zerkrümeln.

1.1.1 Dosierung

Es ist günstig, mehrere Blätter in unterschiedlichen Zerfallsstadien im Aquarium zu haben. Dabei ist die Aquariengröße unerheblich. Selbst eine dickere Laubschicht am Aquariengrund ist unbedenklich, weil der Baum bei ganz braunem Laub die Zuckerstoffe entzogen hat.

 

1.2 Erlenzapfen

Erlenzäpfchen sind der Fruchtstand der Schwarzerle. Sie enthalten besonders viele Fulvosäuren (Huminstoffe), die sich in entsprechender Dosierung günstig auf den pH-Wert auswirken können und ihn auf einen Wert zwischen ca. 6 bis 6,5 senken und dort puffern. Des weiteren wirken die Inhaltsstoffe der Erlenzapfen leicht antibakteriell und fungizid.

Erlenzapfen werden gesammelt, wenn sie dunkelbraun sind. Reif sind sie ungefähr ab Ende September oder Anfang Oktober, idealerweise erntet man sie jedoch erst nach dem ersten Frost, weil dann die Samen aus den Fruchtständen herausgefallen sind. Im Frühjahr hängen zwar immer noch Erlenzapfen vom letzten Jahr an den Bäumen, jedoch sind sie dann besonders nach regenreichen Wintern nicht mehr so reich an Inhaltsstoffen. Die Wirksamkeit ist ganz einfach zu überprüfen: Gib den Erlenzapfen in ein Glas mit Wasser und beobachte. Senken sich nach einigen Minuten dunkelbraune Schlieren ab, enthält der Erlenzapfen noch genug Huminstoffe und kann verwendet werden.

Sind noch Samen im Erlenzapfen vorhanden, kann es vorkommen, dass sie im Aquarium zu keimen beginnen. Das ist nicht weiter schlimm. Wer keinen Erlenbaum im Aquarium haben möchte, zupft den Keimling einfach aus.
Sind die Zäpfchen noch frisch, können sie das Wasser deutlich bernsteinfarben bis braun färben. Den Aquarienbewohnern macht dies nichts aus, im Gegenteil! Färbt sich das Wasser zu stark (teebraun), entfernst du besser einige der Zapfen und machst einen Wasserwechsel.

1.2.1 Dosierung

Grundsätzlich rechnest du 1 bis 2 Erlenzapfen je 20 l Aquarienwasser. Erlenzapfen dürfen vor Verwendung nicht ausgekocht werden!

Nach ca. zwei bis vier Wochen im Aquarium sind die Erlenzapfen ausgelutscht und verlieren ihre Wirkung. Du kannst sie auch dann noch im Aquarium lassen, solltest aber frische Zapfen nachlegen, wenn du Wert auf die Inhaltsstoffe legst.

 

2 Akute Verpilzung / akute bakterielle Infektion

Heilmittel aus der Natur sind bei milde verlaufenden Infektionen bei Garnelen oder Krebsen manchmal sogar als alleinige Behandlung ausreichend, aber auch bei schwereren Krankheitsverläufen können diese natürlichen Heilmittel zur Unterstützung der medikamentösen Behandlung sinnvoll sein.

Die nachfolgend aufgezählten Heilmittel aus der Natur sind nicht zur Dauermedikation geeignet, nur für akute Behandlungen! Ein Gewöhnungseffekt, der hier eintreten kann, würde uns einer effektiven Waffe gegen Krankheiten berauben. Natürlich kann man trotzdem zum Beispiel grün getrocknetes Walnusslaub verfüttern, sollte dann aber im Behandlungsfall auf ein anderes Naturheilmittel wie Fenchelgrün o. ä. ausweichen.

Zunächst solltet ihr jedoch sicher sein, um welche Art Infektion es sich handelt. In unserem Artikel "Bakterielle Infektionen bei Garnelen" gehen wir ausführlich auf die Thematik ein und erklären, wie man eine Infektion mit bakteriellen Erregern bei Garnelen erkennen und was man dagegen tun kann. Vieles aus der Natur, was gegen Bakterien wirkt, wirkt auch gegen Pilzinfektionen. Bevor ihr gezielt gegen Pilze vorgeht, solltet ihr zunächst abklären, ob eure Garnelen tatsächlich an einem Pilzbefall leiden oder ob es sich bei den Belägen um Saugwürmer oder um Glockentierchen handelt.

 

2.1 Grünes, getrocknetes Walnusslaub

Walnusslaub wirkt antibakteriell und fungizid, es enthält wirksame Polyphenole wie Tannine und ätherische Öle.

Geerntet wird grünes Walnusslaub am besten im Sommer, wenn die Blätter vollkommen ausgehärtet sind, was je nach Standort des Baumes Anfang Juli bis Mitte August der Fall ist. Dann ist der Wirkstoffgehalt am höchsten. Idealerweise sollte die Sonne vor der Ernte mindestens drei Stunden auf den Baum geschienen haben, dann ist die Produktion der ätherischen Öle am höchsten.

2.1.1 Dosierung

Das Walnussblatt besteht aus 7-9 Fiederblättern, die am Blattstiel sitzen. Ein bis zwei Teilblätter werden auf 30 Liter Aquarienwasser gegeben. Sind sie aufgefressen, legst du frische trockene Blätter nach.

 

2.2 Seemandelbaumblätter

Seemandelbaumblätter stammen vom indischen Seemandelbaum (Terminalia catappa). Die braunen Blätter werden in den Herkunftsländern geerntet und getrocknet.

Selten kann man Seemandelbaumsamen ergattern und daraus einen eigenen Seemandelbaum ziehen. Er sollte vor der Ernte unbedingt am besten im Freiland in der Sonne stehen, damit die Blätter ihre Wirkstoffe bilden können! Hier werden ebenfalls die braunen Blätter verwendet, die von selbst abfallen.  Hat man die Möglichkeit nicht, den Seemandelbaum möglichst sonnig zu stellen, sollte man im Akutfall besser auf Blätter aus dem Handel zurückgreifen. Sie enthalten ggf. deutlich mehr Wirkstoffe.

Seemandelbaumblätter beeinflussen den pH-Wert minimal nach unten und können den Leitwert ganz leicht erhöhen.
Die Blätter können im Aquarium bleiben, bis sie komplett verwertet wurden. Je nach Besatz bleibt das Gerippe übrig, das entnommen werden oder im Aquarium bleiben kann.

2.2.1 Dosierung

Die Dosierung hängt stark von der Blattgröße ab. Leider sind die Blätter des Seemandelbaums nicht alle gleich groß. In Shops werden häufig Größenangaben wie Nano, XL und XXL gemacht.

Als Richtwert gilt (bitte immer Packungsanweisung beachten!): Nano: 2 - 3 Blätter auf ca. 40 l Aquarienwasser, 
Größe XL: 2 - 3 Blätter auf ca. 100 l Aquarienwasser, Größe XXL: 1 - 2 Blätter auf ca. 100 l Aquarienwasser.

2.2.1.1 Sud aus Seemandelbaumblättern

Um die Wirkung von Seemandelbaumblättern zu verstärken und wenn es schnell gehen muss (zum Beispiel, wenn eine akute bakterielle Infektion behandelt werden muss), kann man aus den Seemandelbaumblättern auch einen Sud kochen. Dazu werden die zerbröselten Blätter in der passenden Dosierung für die Aquariengröße wie Tee mit ca. 1 Liter kochendem Wasser aufgegossen. 10 Minuten ziehen lassen und alles zusammen ins Becken geben. Bei Bedarf wöchentlich nach dem Wasserwechsel wiederholen.

 

2.3  Trockene braune Bananenblätter (unbehandelt!)

Getrocknete Bananenblätter haben eine ähnliche Wirkung wie Seemandelbaumblätter und werden genauso verwendet. Sie enthalten Tannine und ätherische Öle, die antibakteriell wirken und auch Pilzinfektionen eindämmen helfen.

Im Haus gezogene Bananenbäume sind dabei nicht so wirkungsvoll wie importierte Bananenblätter, die in der Sonne reifen konnten.

2.3.1 Dosierung

Bananenblätter werden sehr oft im Aquaristikfachhandel in Streifenform verkauft. Hier gibt man zum Beispiel auf 10 Liter Aquarienwasser 2 Streifen als Prophylaxe und 4-6 Streifen bei einer Behandlung einer akuten Verpilzung oder bakteriellen Infektion. Bitte beachtet allerdings jeweils die Dosierungsangaben auf der Packung - sind die Streifen größer oder kleiner, kann sich die Menge ändern.

 

2.4 Schwarz- oder Grüntee

WICHTIG: für Teebehandlungen dürft ihr keinesfalls aromatisierte Teemischungen verwenden. Der Sicherheit halber solltet ihr auf Tee aus dem Reformhaus oder aus dem Bioanbau zurückgreifen.

Tee enthält Polyphenole, darunter Tannine (Gerbstoffe), die antibakteriell und fungizid wirken. Grüntee ist dabei noch etwas effektiver als Schwarztee. Koffeinarme Sorten wären beispielsweise Bancha oder Kukicha aus Japan. Grundsätzlich solltet ihr japanischem Grüntee den Vorzug geben, da er deutlich höhere Anteile von Polyphenolen enthält als chinesische Sorten.

2.4.1 Dosierung

Gießt den Tee nach Packungsanweisung auf und trinkt den ersten Aufguss selbst (oder schüttet ihn weg - wäre aber schade drum). Erst der zweite Aufguss wird im Aquarium verwendet.

10 ml Tee werden auf 10 l Aquarienwasser gegeben. Jeden zweiten Tag werden ca. 25% Wasser gewechselt, dabei dosiert ihr nochmals Tee nach. Nach ungefähr 2 Wochen sollte sich eine deutliche Besserung einstellen, dann hört ihr auf, Tee nachzudosieren und geht auf eure normalen wöchentlichen Wasserwechsel zurück.

Alternativ gebt ihr Grüntee in einen ungebleichten Teefilterbeutel, überbrüht ihn kurz mit 60 bis 70 °C heißem Wasser und lasst ihn eine halbe Minute ziehen. Den Aufguss trinkt ihr selbst oder kippt ihn weg, den Filterbeutel hängt ihr ins Aquarium. Achtung, Papierfilterbeutel lösen sich mit der Zeit auf und hinterlassen dann Reste im Aquarium. Damit dies nicht passiert, solltet ihr den Filterbeutel öfter wechseln.

 

2.5 Zimtstangen

Zimtstangen werden aus der Rinde des Zimtbaums gewonnen. Sie wirken gegen Pilze und Bakterien, da sie ätherische Öle und Tannine (Gerbstoffe) enthalten. Nach einiger Zeit (zwei bis vier Wochen) verlieren Zimtstangen ihre Wirkung, können dann aber als Deko und natürliche Höhle im Aquarium gelassen werden. Gegebenenfalls solltet ihr nach dieser Zeit nachlegen, wenn es noch Probleme gibt.

Bitte verwendet Zimtstangen aus dem Lebensmittelbedarf, nicht aus dem Floristikbedarf - hier kann nicht garantiert werden, dass die Rindenstücke unbehandelt sind. Einige Quellen besagen, dass man nur Ceylon-Zimt verwenden sollte, weil Cassia-Zimt mehr Cumarin enthält. In der Aquarienpraxis hat sich hier jedoch kein Unterschied feststellen lassen. Es ist nicht erwiesen, dass Cumarin in den in Zimtstangen vorhandenen Dosierungen für Garnelen oder Fische schädlich ist.

2.5.1 Dosierung

1 Zimtstange von ca. 5 bis 7 cm Länge wird auf 20 l Aquarieninhalt gegeben.

 

2.6 Propolis

Propolis, auch Bienenharz genannt, wird - wie der Name schon sagt - von Bienen produziert. Seine antibakterielle und fungizide Wirkung ist wissenschaftlich erwiesen. Das Harz ist im Aquarium nicht sonderlich hilfreich, es gibt Propolis aber auch in der flüssigen Lösung zu kaufen - achtet dabei unbedingt darauf, dass die Lösung alkoholfrei ist!

2.6.1 Dosierung

Propolis dringt nicht durch den Panzer von Krebstieren, es wird daher nicht direkt ins Aquarium gegeben, sondern über das Futter verabreicht, damit es innerlich wirken kann. Dazu werden zur Unterstützung bei akuten Krankheiten 1-2 Tropfen Propolis auf eine Portion Garnelenfutter aufgetropft oder - wenn ihr euer Futter selbst macht - einfach mit dazugemischt. Das mit Propolis angereicherte Futter wird nach dem Trocknen wie immer verfüttert.

 

2.7 Grün getrocknetes Laub von Birken

Grünes Birkenlaub wirkt durch Flavonoide, Saponine, Tannine (Gerbstoffe), ätherische Öle und Vitamin C gegen Bakterien und Pilze, außerdem kann es die Wundheilung unterstützen und es kann bei Geschwüren und Tumoren (bei Fischen) hilfreich wirken.

Grünes Birkenlaub wird im Frühsommer an sonnigen Tagen geerntet. Wenn die Sonne mindestens drei Stunden auf das Laub scheinen konnte, ist die Produktion an ätherischen Ölen so richtig im Schwung, dann sind die Blätter am wertvollsten.

2.7.1 Dosierung

1 ganzes Blatt auf 10 l Aquarienwasser. Nicht überdosieren! Die Blätter bleiben im Aquarium, bis sie von den Aquarienbewohnern verwertet wurden. Bei Bedarf wird nach ca. ein bis zwei Wochen nachdosiert.

 

3 Akute bakterielle Infektionen

3.1 Fenchelgrün

Das grüne Kraut der Fenchelknolle wird schonend im Schatten bei Zimmertemperatur getrocknet und kann danach verfüttert werden. Fenchelgrün enthält antibakterielle Substanzen und wirkt durch das Verfüttern von innen - ein echter Geheimtipp! Fenchelgrün gibt es im Gemüsehandel. Bitte achtet auf unbelastete Ware und wascht das Grün vor dem Trocknen sehr gründlich.

Achtung: Fencheltee besteht nicht aus dem Kraut, sondern aus den Samen. Fencheltee taugt daher nicht zur Verwendung im Aquarium, die Samen werden nicht gefressen!

3.1.1 Dosierung

Füttert immer nur so viel Fenchelgrün, wie eure Zwerggarnelen oder Krebse innerhalb zwei bis drei Stunden fressen können. Das kann individuell durchaus unterschiedlich sein. Gegebenenfalls tastet ihr euch von unten an die benötigte Dosis heran.

 

3.2 Weidenrinde

Weidenrinde wirkt durch die darin enthaltene Salicylsäure antibakteriell (und ganz nebenbei auch erstaunlich gut gegen Fadenalgen und Blaualgen). Insbesondere die Rinden der weit verbreiteten Salweide (Salix caprea), Reifweide (Salix daphnoides) oder Bruchweide (Salix fragilis) haben sich bewährt. Die Rinde wird frisch verwendet, man kann sie aber auch auf Vorrat trocknen. Weidenrinde wird immer bei Zimmertemperatur im Schatten getrocknet, damit die Wirkstoffe möglichst vollständig erhalten bleiben.

3.2.1 Dosierung

Gib 2 bis 3 Streifen Weidenrinde auf 50 Liter Aquarienwasser, ca. 5 cm lang und 2 cm breit.

Ist der Besatz im Aquarium hoch oder schreitet die bakterielle Infektion schnell fort, kannst du die Dosis auf bis zur dreifachen Menge erhöhen. Die Rindenstücke müssen nach 2 Wochen gegen frische Streifen ausgetauscht werden.

 

3.3 Seemandelbaumrinde

Seemandelbaumrinde stammt vom Seemandelbaum Terminalia catappa aus Indien. Die Rinde enthält deutlich mehr antibakterielle Wirkstoffe als Seemandelbaumblätter und hat sich bei bakteriellen Infektionen gut bewährt.
 Sie sollte insbesondere zur Behandlung zum Einsatz kommen. Bei weniger stark verlaufenden Infektionen im Aquarium ist es eventuell sogar ausreichend, mit Seemandelbaumrinde alleine zu behandeln.

3.3.1 Dosierung

Bitte verwende Seemandelbaumrinde immer nach Packungsanweisung.

 

3.4 Getrocknete Guavenblätter

Die Blätter des Guavenbaums wirken antibakteriell, und hier vor allem gegen Vibrio-Bakterien. Guavenblätter enthalten natürliche Gerbstoffe, die auf natürliche Weise antibiotisch wirken. Ihre antibakterielle Wirkung ist den Blättern des Seemandelbaums oder grünem Walnusslaub ähnlich.

3.4.1 Dosierung

Zur Vorbeugung dosierst du 1-2 Guavenblätter je ca. 10-20 Liter Aquarienwasser, zur Behandlung akuter Infektionen wird die Menge verdoppelt, also 2-4 Blätter auf 10-20 Liter.

 

3.5 Kochsalz ohne Jod, Fluor oder Rieselmittel (E535)

Sehr viele Bakterien, die Krankheiten bei Garnelen und Krebsen verursachen können, sind halophob, mögen also kein Kochsalz (NaCl). Mit etwas Glück kann eine Behandlung mit Salz schon ausreichen, um den Krankheitserregern das Leben schwer zu machen.

Auch gegen Parasiten wie Saugwürmer oder aufsitzende Würmer bei Schnecken hilft Kochsalz. Wie ein solches Salzbad gegen Parasiten bei Garnelen durchgeführt wird, beschreiben wir ausführlich im Artikel über Scutariella / Saugwürmer / Kiemenwürmer, im Unterkapitel "Salzbehandlung", wie man bei Schnecken (vor allem Tylomelania sind hier betroffen) mit aufsitzenden Würmern vorgeht, im Artikel Tylomelania-Egel, ebenfalls im Unterkapitel "Salz".

3.5.1 Dosierung

1 bis 3 g Kochsalz pro Liter wird im Normalfall gut vertragen. Höhere Dosierungen können Pflanzen stark schädigen. Bei Garnelen aus den Alten Seen von Sulawesi (zum Beispiel Caridina dennerli, Caridina spinata, Caridina caerulea etc.) sollte kein Salz zum Einsatz kommen. Auch schuppenlose Fische wie Welse vertragen Kochsalz nicht gut.

 

Autor(en)

Ulli Bauer

Fotos: Ricardo Castellanos, Ulrike Bauer, Propolis und Grüntee gemeinfrei über Pixabay und Wikimedia Commons, alle ohne Wasserzeichen: Garnelenhaus

Quelle

Link zur Lizenz Creative Commons Public Domain

Erfolgreiche Zierfischzucht durch Huminstoffe