Pseudomugil sp. Red Neon, „Red Paskai“

Pseudomugil luminatus

Beschreibung

Ursprünglich wurde er als „Pseudomugil Red Paskai“ im Hobby geführt, was mittels DNA-Untersuchung jedoch widerlegt und der schöne Zierfisch korrekt der Art Pseudomugil luminatus zugeordnet werden konnte. Noch heute geistert der Name „Red Paskai“ oder auch „Red Neon“ verwirrenderweise in Internetforen, Kleinanzeigen und teilweise auch im Handel herum.

Die Männchen von Pseudomugil luminatus unterscheiden sich von den Weibchen allein schon aufgrund ihres eher schmaleren Körperbaus, sowie einer rötlich schimmernden Grundfärbung mit deutlich verlängerten gelb-orangefarbenen Flossen, die schwarz getupft sind.

Die Weibchen, vor allem die fast ausgewachsenen und paarungsbereiten, erscheinen dagegen etwas blasser und wesentlich fülliger. Jungtiere färben bereits wenige Zeit nach dem Schlupf, so sind in kürzester Zeit bereits gelbe Flossen zu erkennen.

Wasserwerte
Gesamthärte 5-10 °dGH
Karbonathärte 0-4°dKH
pH-Wert 6-7,2
Temperatur 23-27 °C
Unsere Tipps
für Anfänger geeignet ja
Aquariumgröße ab 54 cm
Verhalten Freundliches Blauauge, zwar etwas schüchtern, aber nach gewisser Zeit auch sehr tageslichtaktiv
Schwierigkeit Haltung einfach
Schwierigkeit Zucht mittel

Futter
Allgemein Granulat mit sehr feiner Körnung, Staubfutter, Lebend- und Frostfutter (Nauplien, Artemia, Cyclops, Mikrowürmer, Mückenlarven und andere)
Nachwuchs Jungfische ernähren sich vorerst vom eigenen Dottersack, können mit Infusorien angefüttert und später auf Nauplien oder kleines Lebendfutter wie bsp. Mikrowürmer umgestellt werden.

Recht problemlos nimmt Pseudomugil luminatus bereitwillig Lebend- und Frostfutter fast jeder Größe an. Schwarze Mückenlarven sollten allerdings nicht auf seinem Speiseplan stehen.

Zahlen, Daten, Fakten
Größe ca. 3,5-4cm, Männchen etwas größer
Alter 2-3 Jahre
Vergesellschaftung Eine Vergesellschaftung mit Wirbellosen wie Garnelen, Schnecken und Zwergkrebsen ist ohne Probleme möglich, auch toleriert er andere friedliche und nicht allzu hektische Fische in der Nachbarschaft.
Haltungsempfehlung Pseudomugil luminatus lebt gerne in der Gruppe von mindestens 10 Tieren.

Dieses Blauauge bevorzugt ein Aquarium ab mindestens 60 cm Kantenlänge. Versuche haben ergeben, dass es unterhalb dieses Maßes die Vermehrung sogar komplett einstellen kann. Wie in seinem natürlichen Habitat bevorzugt es eher saures Wasser, gedämpfteres Licht mit einigen abgedunkelten Ecken und eine zumindest grobe Struktur in Form von Pflanzen, Wurzeln und Steinen. Schwammfilterung mit leichter bis mäßiger Strömung ist ausreichend. Als Laichsubstrat haben sich bisher sowohl Fontinalis antipyretica „Giant Willow“, Leptodictiyum riparum und das übliche Javamoos am besten bewährt. Es sollte ihnen im oberen Bereich des Aquariums angeboten werden. Bislang konnte ich nicht feststellen, dass Pseudomugil luminatus jemals im mittleren oder unteren Beckenbereich abgelaicht hätte.

Ideal vergesellschaftbar ist der "Red Neon Paskai" mit Zwerggarnelen, friedlich gesonnenen Zwergkrebsen und Schnecken sowie mit anderen ähnlichen Fischarten wie bsp. Microrasbora oder kleineren Regenbogenfischarten.

Im Aquarium stellt er nahezu kaum Ansprüche an seine Umgebung, lediglich zu eng gehalten möchte er nicht; unter 60 cm Kantenlänge kann es passieren, dass er das Ablaichen komplett einstellt, wobei meine Blauaugen (allerdings deutsche Nachzuchten aus einer F2-Generation von H.-G. Evers) sich problemlos in 40 Litern (nur mit anderen Wirbellosen ohne Beifische) vermehren. Als Gesellschaftsaquarium eignet sich diese Größe jedoch nicht.

Systematik
Familie Pseudomugilidae - Blauaugen
Gattung Pseudomugil
Trivialname Pseudomugil sp. "Red Neon", „Red Paskai“, Red Neon Paskai

Wissenschaftlicher Name
Pseudomugil luminatus ALLEN et. al, 2016

Herkunft (Wildform)
world_map_sulawesi
Australien, Timika, Süd-Papua-Neuguinea

Endemisch ist der hübsche Pseudomugil luminatus in schwach fließenden, fast schwarzen und sehr sauren Regenwaldbächen mit dichter Unterwasservegetation und dunklem Untergrund. Bisher sind zwei Fundorte bekannt.

Nachzucht / Vermehrung
Voraussetzung Ausreichend große Moosnester im mittleren bis oberen Beckenbereich, häufige, abwechslungsreiche Fütterung mit Lebend- und Frostfutter, Ansäuern des Wassers nach Wasserwechseln, Aufzuchtschale oder Aquarium sollte über Mikrofauna verfügen, gut eingefahren und mit Huminstoffen angesäuert sein, um eine Laichverpilzung zu verhindern. Erlenzapfen und Weidenrinde haben sich hier bewährt.
Fortpflanzung Dauerlaicher, Eierleger
Dauer bis zum Schlupf ca. 12-14 Tage (u.a. temperaturabhängig)
Gelege-/Wurfgröße ca. 1-3 Eier pro Tag und Weibchen

Zur Zuchtvorbereitung sollten die Zuchttiere dreimal täglich mit großem Lebend- oder Frostfutter gefüttert werden. Die Männchen umwerben die angebeteten Weibchen mit imposantem Auf- und Abstellen der Flossen und verfolgen sie anschließend in eines der angebotenen Moosnester, in das das Weibchen ein einzelnes Ei ablegt, das mit Haftfäden am Moos klebt.

Für gewöhnlich laichen Pseudomugil luminatus wie einige andere Fische auch, in den frühen Morgenstunden ab. Das Moosnest sollte entweder täglich auf Eier kontrolliert werden, die relativ groß und hart sind und mit bloßen Fingern entfernt werden können, ober aber das Moosnest einmal wöchentlich ausgetauscht und in eine Aufzuchtschale oder Aufzuchtaquarium mit denselben Wasserparametern gegeben werden. Da der Pseudomugil luminatus ein fleißiger, aber kein allzu gründlicher Laichräuber ist, überführe ich alle zwei bis drei Tage die Laichsubstrate und lasse die Eier über einen Zeitraum von 14-21 Tagen separat ausschlüpfen. Die Jungtiere wachsen extrem langsam heran und würden in dieser Größe noch von den Alttieren gefressen werden. Als Erstfutter haben sich Mikrowürmer und Infusorien besonders bewährt. Ab ca. zwei Wochen können sie an Nauplien gewöhnt werden. Mit ungefähr vier bis fünf Monaten sind sie geschlechtsreif, mit ca. 8-10 Wochen können sie zurück zu ihren Eltern gesetzt werden, ohne Gefahr zu laufen, dass ihnen nachgestellt wird. Da die Jungfische sehr winzig und somit auch sehr empfindlich sind, sollten sie nach Möglichkeit möglichst lange in der Aufzuchtschale verbleiben, in der wöchentliche Wasserwechsel mit Wasser aus dem Elternaquarium durchgeführt wird. Bei entsprechender Wasserpflege ist diese Aufzucht technikfrei problemlos über mehrere Monate hinweg möglich.

 

Autor(en)

Lou Herfurth

Fotos: Lou Herfurth

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